Urlaub einmal Anders!

    Florian D.
    08.07.2018
    Nachdem wir eine Doku über das Eselwandern gesehen haben, war uns schnell klar, dass wollen wir auch machen. Wir haben gebucht und die Vorfreude war riesig.


    In den Tagen vor der Abreise haben wir ein paar Mal mit Saskia telefoniert. Saskia steht einem immer mit Rat und Tat zur Verfügung. Aber nun zur Reise!


    TAG 1

    Wir sind mit dem Nachtzug von Wien kommend in Rom angekommen und dann mit dem Bus nach L?Aquila gefahren. Dort hat uns dann Saskia abgeholt. Bereits auf der Fahrt nach Goriano Valli haben wir mit Saskia viel über Land und Leute und natürlich auch über die Esel gesprochen. Die Unterkunft ist sehr geschmackvoll eingerichtet. Am ersten Tag lernt man die gesamte Eselherde kennen und noch viel wichtiger: seine zwei Begleiter für die nächsten Tage. Ein tolles Gefühl mitten in der Eselherde zu stehen, denn Esel haben wirklich ein sehr angenehmes Wesen.
    Wir sind dann mit Valerio und Rosi (unsere zwei Esel) zur Unterkunft gegangen wo sie dann in der Nähe über Nacht waren. Der Tag endet mit einem guten Abend essen und einem guten Glas Wein. Voll mit den ersten Eindrücken und mit Vorfreude geht man ins Bett.


    TAG 2

    Es geht los. Nachdem wir unsere Bundeswehrrucksäcke gepackt hatten geht es auch schon zu den Eseln. Jetzt haben wir eine Einschulung bekommen wie man sattelt, auf was man achten muss etc. Saskia nimmt sich dafür ausreichend Zeit und begleitet einen bis zum Anfang des Wanderweges. Dann waren wir das erste Mal auf uns allein gestellt. Es geht steil bergauf. Erste Zweifel kommen auf ob das so eine gute Idee war, denn der Umgang muss erst mal gelernt sein und es dauert bis einem die Esel vertrauen. Aber ich kann schon mal vorgreifen - man wächst sehr schnell zu einer Gruppe zusammen.
    Nach einem ca. 2-3 stündigen Aufstieg erreicht man dann das Refugium in den Bergen. Kein Strom, kein fließend Wasser, kein Handy-Empfang aber ganz nah mit der Natur und den Tieren. Das Refugium ist einfach aber sauber und man erkennt die Handschrift von Saskia. Wir haben dann auch noch einen Ausflug zu einer Schutzhütte mit wunderbarer Küche gemacht. Unsere Begleiter Rosi und Valerio haben den Ausflug ohne Gepäck auch genossen. Am Abend komm dann Saskia auf Besuch mit dem Abendessen sowie das Frühstück für den nächsten Tag. Vor dem schlafen gehen haben wir uns noch den spektakulären Sonnenuntergang in den Bergen angesehen. Ein absoluter Traum. Unbedingt auch mal in der Nacht hinausgehen wenn der Himmel klar ist. Geschlafen haben wir in dieser Nacht beide nicht so gut, da man doch ganz alleine da oben ist!


    TAG 3

    Heute steht eine lange Tagesetappe bevor. Am Hochplateau entlang, vorbei an verlassen Hirtendörfer und den Monte Sirente immer im Blick. Rosi, Valerio und wir beide wachsen von Minute zu Minute mehr zusammen. Man genießt beim Wandern die Ruhe beobachtet seinen Esel und geht in einem angenehmen Tempo denn dieses gibt einen der Esel vor. Wir machen auch ab und zu kleinere Pausen. Die Wegbeschreibung von Saskia ist in einem Wort beschrieben perfekt. Nach ca. 6 Stunden Wanderung und tollen Eindrücken kommen wir in Fontecchio an. Dort schläft man in einer wunderschönen Unterkunft mit Blick über das ganze Tal. Bei der Ankunft wird man persönlich vom Besitzer empfangen und man bekommt sofort kalte Getränke. Jedoch unsere ersten Gendanken gelten natürlich Rosi und Valerio, denn die beiden müssen erst mal versorgt werden. Als das gemacht ist genießen wir dann unseren Willkommensdrink. Aber was wir heute noch viel mehr genossen haben ist die Dusche! Fontecchio ist ein absolut traumhafter, mittelalterlicher Ort. Am Abend wurde dann in der Unterkunft für uns gekocht und wir haben einfach herrlich gegessen. Ausklingen lassen haben wir den Abend auf der Terrasse bei einem Kaffee. Die Gastgeber sind sehr hilfsbereit und wir hab uns beim Abendessen sehr lange mit ihnen Unterhalten.


    TAG 4

    Valerio und Rosi haben sich richtig gefreut als wir sie heute abgeholt haben. Irgendwie ein bisschen wie Hunde. Das aufsatteln geht von Tag zu Tag besser. Die heutige Etappe führt uns über einen Bergrücken vorbei an einem Meer von gelb blühenden Blumen und stets einem frischen Geruch von Wildkräutern in der Nase. Bei den Pausen wo wir unser Mittagessen zu uns nehmen sind Rosi und Valerio nicht weit.
    Die Tagesetappe ist mit 4 Stunden relativ kurz aber landschaftlich sehr schön, weil man in das angrenzende Tal geht. Vorbei an mittelalterlichen Städten, Klöster und Wehrtürmen kommt man dann nach Bominacio. Dort schläft man im vielleicht schrägsten Agriturismo Italiens, aber man sollte sich nicht schrecken. Die Küche am Abend lässt nichts zu wünschen übrig. Es wird ein 12-Gänge Menü gekocht. Die Zutaten kommen größtenteils aus der eigener Produktion. Ein Abend der uns lange in Erinnerung bleiben wird.


    TAG 5

    Heute steht uns die längste aber Landschaftlich schönste Etappe bevor. Zumindest haben wir das so empfunden. Gut gestärkt geht es wieder bergauf. Für Rosi, Valerio und für uns ziemlich anstrengend. Angekommen am Hochplateau genießt man dann aber traumhafte Ausblicke auf alle drei großen Berge der Abruzzen. Und man merkt, dass man nun wirklich eine Gruppe ist. Man kennt seine Esel schon richtig und sie wachsen einen richtig ans Herz. Und wieder begleitet vom Duft der Wildkräuter und der gelben Blumen geht es wieder hinab ins Valli nach San Lorenzo. Dort schläft man in einem Hotel mit Pool und auch einem wunderbaren Abendessen. Kulinarisch ein absoluter Traum.


    TAG 6

    Heute steht die letzte Etappe auf den Plan. Mit gemischten Gefühlen geht es los. Einerseits ist man voll mit Eindrücken andererseits weiß man heute heißt es Abschied nehmen. Aber davor trennen uns noch ein paar Stunden Wanderung Richtung Goriano Valli. Das Tal ist breit und es geht sanft bergauf. Das Highlight des heutigen Tages ist die römische Brücke. Wir haben die Zeit genutzt um noch einmal die Zeit mit Rosi und Valerio zu genießen. Am frühen Nachmittag waren wir dann wieder am Eselhof und dann heißt es Abschied nehmen von den zwei treuen Gefährten.


    Eine tolle Reise und ein ganz einzigartiges Erlebnis. Nicht immer ganz einfach, aber einfach nur schön!


    Mehr Bilder und weitere Infos gibt es in unserem Blogbeitrag.