Alternative Routen

    Svenja M.
    23.06.2018
    Unsere Reise ins Aostatal war eine wunderschöne Erfahrung. Die Landschaft ist unbeschreiblich schön, das Essen ist gut und die Kultur und Traditionen der dort lebenden Menschen begleitet einen auf Schritt und Tritt.


    Route: Sassa - Bosc - Issime - Gruba - Cialvrina - Alpenzu - Anderbätt


    Beschaffenheit der Wanderwege:
    Auf den Wegweisern der Wanderwege findet man meistens der Hinweis Difficulta E. Dieser Hinweis beschreibt die Wege ziemlich gut:


    Wanderwege auf verschiedenen Untergründen (Tierweiden, verschiedene Steine und Geröll). Normalerweise sind die Wege mit Schildern oder Steinhaufen gekennzeichnet, die von weitem erkennbar sind. Die Wanderwege können durch verschneites Gebiet führen, haben aber nur geringes Gefälle. Man benötigt Orientierungssinn, entsprechende Fitness und Ausrüstung.


    Die Wege, die wir gegangen sind, waren außerdem stellenweise sehr schmal (kaum mehr als ein Trampelpfad) und meterweise tatsächlich sehr steil. Sie führten auch oft über/durch schmale Bäche und zu dieser Jahreszeit (Anfang Juni) Schlamm und Pfützen. Wanderstöcke sind sehr empfehlenswert, wenn nicht sogar unabdingbar (die Checkliste für empfohlene Ausrüstung von ReNatour hat uns gut weiter geholfen).
    Ab und zu haben wir kurzzeitig den Weg verloren und mussten uns neu orientieren, weil der Weg für uns nicht offensichtlich erkennbar war. Dementsprechend empfehlen wir GPS-Tracks, welche wir erst nicht haben wollten, um mit so wenig Technik wie möglich den Urlaub zu verbringen, zur Sicherheit im Falle des Verlaufens (wir haben am ersten Tag den komplett falschen Weg eingeschlagen) sind sie jedoch sehr hilfreich.


    Herbergen und Verpflegung:
    Die Herbergen sind alle sehr gemütlich und sauber, die direkten Ansprechpartner sind sehr zuvorkommend, aufgeschlossen und hilfsbereit. In vielen Herbergen kommt man gut mit Englisch weiter, in manchen fast nur mit Französisch und in Alpenzu konnten wir uns sogar auf Deutsch unterhalten. Mit Italienisch hat man natürlich gar keine Schwierigkeiten in der Kommunikation. Jede Herberge hat durch ihre Umgebung und die Menschen dort eine ganz eigene Atmosphäre.
    Das Essen ist sehr gut und mit vegetarischer Verpflegung gibt es keine Probleme. Allerdings muss man sich natürlich an die italienischen Essgewohnheiten gewöhnen, worauf ReNatour in ihrer Info-Broschüre auch hinweist. Das bedeutet ein dreigängiges Abendessen plus Starter und ein meist süßes und wesentlich kleineres Frühstück mit Weißbrot, Kuchen und Keksen. Erwähnenswert ist der regional hergestellte Käse, von dem man quasi jeden Tag etwas bekommt und sehr empfehlenswert ist. Die Mahlzeiten sind meist sehr typisch für diese Region, sodass man allein durch das Essen einiges über das Aostatal lernen kann.
    Wir wurden jedes Mal gefragt, was wir in unsere Lunch-Box für den nächsten Tag haben möchten, deren Inhalt meistens aus belegten Broten, etwas Süßem und etwas Obst bestand.
    Trinkwasser für den Weg haben uns fast alle Herbergen ohne Zusatzkosten zur Verfügung gestellt. Dafür gibt es in bspw. Issime, Gressoney und Alpenzu auch Trinkwasser-Brunnen.


    Organisation:
    Aufgrund des Schnees und der schlechten Wetterlage während unserer Reise mussten einige Routen geändert werden. Dies wurde im Vorhinein vor allem mit dem Reiseleiter Stefano ausgiebig besprochen und es wurden uns ausführliche Karten sowie eine App für das Wandern in dieser Region inklusive GPS-Tracks zur Verfügung gestellt. Teilweise wurden wir sogar von den Herbergsleitern zum nächsten Weg-Anfang mit dem Auto gefahren, wenn wir nicht zu Fuß dorthin gelangen konnten. Sogar eine Führung durch ein kleines regionales Museum in Gressoney la Trinité wurde spontan für uns und ein paar andere Gäste organisiert.
    Bei Schwierigkeiten war Stefano immer erreichbar und kümmerte sich sehr zuverlässig und herzlich um unser Wohlergehen.


    Unsere Wander-Erfahrung und Fitness:
    Für uns beide war es das erste Mal, dass wir in einer solchen Bergregion mehrere Tage am Stück wanderten. Wir kommen aus einer sehr flachen Region Deutschlands und halten uns selten in den Bergen auf, dementsprechend konnten wir abgesehen von ein paar Wanderungen im Bayrischen Wald ohne jedwede Ausrüstung auf keine erwähnenswerte Erfahrung zurückgreifen.


    Er geht jeden Tag ca 5-7 km joggen und macht mehrmals die Woche Kraftsport im Fitness-Studio.
    Sie hat einmal die Woche Tanztraining, was Dehnung, Kraftübungen und Ausdauer beinhaltet und fährt mit dem Fahrrad einmal in der Woche eine Strecke von 8 km hin und zurück, um sich um ein Pferd zu kümmern, was wiederum einem Kraft- und Ausdauer-Training gleich kommt


    Für ihn waren die gewanderten Routen körperlich kaum eine Herausforderung. Es gab keinen Muskelkater oder konditionelle Schwierigkeiten.
    Sie hatte nach der zweiten Wanderung (die vor allem abwärts ging) Muskelkater und eine gewisse Steifheit in Waden und Gesäß. Am fünften Wandertag ging es mit der Kondition stetig abwärts, sodass gerade aufwärts führende Wege wesentlich langsamer gegangen werden mussten.


    Dazu sei gesagt, dass wir die wirklich langen und anspruchsvollen Wege (Gruba nach Cialvrina und Cialvrina nach Alpenzu) aufgrund der Wetterlage NICHT in voller Länge gegangen sind.