Ein Abtenteuer mit Pferd

    Ronja L.
    04.06.2018
    Wir kamen mittags gegen 15:00 Uhr in Fontenois-la-Ville an. Ein kleins Dörfchen mitten in den Vogesen gelegen, sehr idylisch, wie aus einer Schöner-Wohnen-Zeitschrift. Ich hatte meiner Mutter die Zigeunerwagenfahrt durch die Vogesen zum Geburtstag geschenkt und nun war es soweit....wir waren zusammen mit unseren zwei Hunden angekommen. Nach einer "kurzen" dreistündigen Fahrt aus dem Süden von Rheinland-Pfalz. Wir hatten keine konkrete Adresse, die wir in unser Navi eingeben
    konnten, sondern nur den Ort. Den Rest mussten wir nach der Beschreibung fahren. Wir haben den Hof aber sehr gut gefunden und wurden freundlich begrüßt. Jacky und seine Frau nahmen uns in Empfang, da erlitten wir schon den ersten Schock, unsere Gastgeber sprachen kein Wort deutsch oder englisch und wir kein Wort französisch, obwohl in den Reiseinfos stand, dass auch deutsch gesprochen wird. Nun denn.... es stand also Komunkation mit Händen und Füßen auf dem Programm, zu Beginn etwas anstrengend aber auch ganz lustig und hat tatsächlich ganz gut funktioniert.


    Wir wurden noch am ersten Tag eingewiesen, wie alle Gerätschaften im Wagen funktionieren. Z.B. wo der Strom angeschlossen wird oder wie man die Schlafbereiche umbaut. Wir hatten den roten Planwagen gebucht, dieser bestand aus einem Metallgerüst, welches mit einer roten Plane überzogen war. Man fühlte sich wie in einem großen, luxuriösen,fahrenden Zelt. Danach wurde uns ebenfalls gezeigt wie man das Pferd anschirrt. Also wie die Trense oder das Kummet angezogen wird. Da wir ebenfalls Pferde haben viel uns die Einweisung trotz Sprachschwierigkeiten leicht.


    Unseren ersten Abend verbrachten wir noch auf der Station und probierten gleich die Kochgelegenheit, welche aus einem einfache Gasbrenner bestand aus. Unser Fazit....auch damit lässt sich gut kochen.


    Am nächsten Morgen ging es direkt los. Nach dem Frühstück wurde uns noch gezeigt, wie man das Pferd vor den Wagen spannt, lenkt und bremst. Jacky hat uns noch ein paar 100 meter begleitet, um sich zu vergewissern, dass auch alles klappt. Und los gings...unser Abenteuer.
    Die Routen haben wir am Vortag in einer Mappe überreicht bekommen, diese waren alle sehr gut beschrieben und ausgeschildert. Die anfänglichen Problemem beim lenken und bremsen legten sich schnell, wir hatten den Dreh raus. Nach ca. 1,5h Stunden Fahrt machten wir die erste Pause. Die war auch nötig, denn das Fahren ist anstrengend, man muss ständig konzentriert sein. Wir spannten zunächst unser Pferd Rouchka aus. Sie kam zuerst dran aber sie hat ja auch die schwerste Arbeit. Typisch Kaltblut war sie sehr gemütlich und blieb brav neben dem Wagen stehen. Auch unsere Hunde versogten wir danach mit Wasser, wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter. Nach unserem Picknik es weiter. Rouchka war sehr flott unterwegs, sodass wir nach weiteren 1,5h Stunden auf der ersten Station ankamen. Auch hier wurden wir von den Gastgebern (Schweizer) herzlich begrüßt. Wie immer wurde zuerst Rouchka versorgt und danach zeigte uns Urs seine wunderschöne Station. Der Eulensaal begeisterte uns hier genauso wie das tolle selbstgemachte Abendessen. Nachdem die Sonne untergangen war, fielen wir beide totmüde ins Bett.


    Im Schnitt fuhren wir jeden Tag ca. 10 bis 15 km. Die Routen führen über idylische Landstriche und Wälder aber auch durch süße kleine Städchen und Dörfchen. Für uns, die Hunde und das Pferd war die Streckenlänge super. Man konnte gemütlich pickniken zur Mittagszeit und war trotzdem nicht zu spät auf der jeweiligen Station. Die Stationen waren überwiegend Campingplätze aber auch Ferienunterkünfte waren dabei. Die Pferde sind sehr gemütlich und brav. Außer ihrer Schwerfälligkeit, sind sie sehr einfach im Umgang. Abschließend würde ich sagen, diese Reise war ein richtiges Abtenteuer. Jeder der nach Urlaub in der Natur mit Camping und dem gewissen Extra sucht ist hier genau richtig!


    Kommentar von ReNatour: Das Personal auf dem Pferdehof spricht französisch. Grundkenntnisse der französischen Sprache sind daher sehr empfehlenswert für die Einweisung in die Handhabung der Wagen und Pferde. Der Routenplan und die Beschreibung sind deutschsprachig.