Uta - allez hu!

    Unbekannt.
    16.09.2017
    Ein bisschen mulmig war mir schon, als wir unsere Uta von der Weide holten. Ob sie wohl friedlich mitgehen würde? Was sollte ein so großes und starkes Pferd veranlassen, sich unseren Wünschen zu fügen? Die Bestechungskarotte nahm Uta jedenfalls gerne an und folgte mir brav. Nun hieß es: Aufzäumen und anschirren. Wir hatten uns das Video auf der Seite von Renatour angesehen, dadurch waren es für uns (2 Erwachsene und 2 Kinder, 7 Jahre und 10 Jahre alt) einfacher, und Uta ließ alles unbeeindruckt über sich ergehen. Und schon ging die Fahrt los! Unsere Uta entpuppte sich als Kuschelpferd, denn sobald ich neben ihr lief, drückte sie in meine Richtung. Schnell fanden wir heraus, dass sie sehr feinfühlig auf die Zügel reagierte und wir auf dem Kutschbock besser aufgehoben waren. So zog Uta uns samt Zigeunerwagen gemütlich über Nebenstraßen durch die schöne Landschaft, vorbei an liebevoll renovierten Häusern, Weiden mit Kühen und Pferden und durch die Wälder. Mithilfe der Routenbeschreibung, den Landkarten und den Roulez-nature-Schildern bogen wir immer richtig ab, lediglich einen Rastplatz verpassten wir und landeten auf einer privaten Weide. Der Eigentümer möge uns verzeihen - Uta hat das Gras jedoch sehr geschmeckt.


    An den Rastplätzen drängelten sich unsere Kinder darum, wer Uta zuerst am Führstrick grasen lassen durfte, während wir Brot und Käse aßen. Nach der Pause folgte die zweite Teilstrecke, bis wir spätnachmittags, nach Tagesetappen zwischen 10 und 15 Kilometern, auf der Station ankamen. Dort wurden wir herzlich aufgenommen, zuerst wurde natürlich Uta versorgt, ehe wir für uns auf dem Campingkocher unser Abendessen kochten. Der Zigeunerwagen war mit allem was wir zufürsm Campen brauchten, einfach und zweckmäßig ausgestattet. Die Toiletten und Duschen auf unseren Stationen waren sauber und das Duschwasser heiß. Abends senkten wir den Tisch zur Liegefläche für drei ab, und unser Sohn schlief auf der auf halber Höhe eingehängten Liege.


    Da man unterwegs wirklich nur frisches Brot beim fahrenden Bäcker kaufen konnte, waren wir sehr froh, dass Tamara von Les Granges Grillots anbot, Brot und Käse für uns zu besorgen, und wir bei Christine und Urs in Anjeux sowie in der ?Manufacture? ein reichhaltiges Frühstück mit herzlicher Unterhaltung genießen konnten.


    Viel zu schnell kam der letzte Tag, an dem es in Strömen regnete und alle froh waren, als Fontenois-la-Ville in Sicht kam. Auch Uta erkannte, dass sie bald wieder auf ihrer Heimatweide stehen würde und gab nochmals alles. Obwohl wir jeden Tag eigentlich dasselbe Programm hatten, war dieser Urlaub sehr intensiv und eindrucksvoll. Ein schönes Erlebnis, an das wir noch lange zurückdenken werden!