Abenteuer pur - Ein Kindertraum

    Jana S.
    30.08.2017
    Bereits seit einiger Zeit war ich auf der Suche nach einem Urlaubserlebnis für meinen Sohn und mich, bei dem wir beide auf unseren Geschmack kommen. Nach kurzer Suche für Reisen für Alleinreisende mit Kind bin ich auf die Internetseite von Renatour gestoßen und war regelrecht beeindruckt von dem vielseitigen Angeboten für Alleinreisende mit Kind.
    Unsere Wahl fiel dann sehr schnell auf die Reise „Abenteuer im Norden“. Und um es vorweg zu nehmen, das war die beste Wahl.
    Erst einmal in Schweden angekommen, stellte sich schnell ein Gefühl von Entschleunigung ein. Die Fahrt von der Fähre zur Ferienanlage in Gammelbyn war für unsere deutschen Eindrücke bereits Entspannung pur, von Stau, Raserei und Zeitdruck konnte keine Rede sein.
    Angekommen in dem Feriendorf dann die nächste positive Überraschung. Alles wurde super klasse erklärt, angefangen von dem Urlaub, der uns erwartet, der Kanutour samt Gepäck und sämtlicher Fragen, die wir dazu hatten. Nach einer absolut unkonventionellen Umpackaktion der Sachen für die Kanutour begann nach einer kurzen und abenteuerlichen Fahrt die Paddeltour mit einem kurzen Stück Paddeln auf einem See zur Eingewöhnung zu einem kleinen Anlegeplatz. Der Platz war perfekt für die Kinder mit großer Feuerstelle, die die Kinder sofort für sich einnahmen und die ganze Tour nicht wieder verließen, und Shelter. Die Übernachtung samt Auf- und Abbau der Zelte funktionierte prima. Die Ausrüstung war perfekt gewählt, selbst mein Sohn konnte schon nach einem Tag das Zelt allein aufbauen. Auch die anderen Ausrüstungsgegenstände, Planen, Kochausstattung und Geschirr waren auf die Outdoor-Tour perfekt abgestimmt.
    Von unserem ersten Übernachtungsplatz hatten wir bereits einen tollen Blick auf den Rottnan, dessen Lauf wir die nächsten Tage folgen würden. Die Flußtour war traumhaft, nach jeder Kurve ein neuer Eindruck, ständig sich abwechselnde Landschaften, neue Anblicke. Unbeschreibliche Seen, durch die wir paddelten. Und absolute Stille, nur Natur um uns herum. Wir lauschten dem Fluss und den Wäldern und den Tieren, die wir unterwegs antrafen. Das waren übrigens die einzigen Lebewesen, die wir antrafen. Außer einem kurzen Abstecher in einen kleinen Landmarkt und ein kleines Café haben wir unterwegs keinen Menschen gesehen und auch keinen vermisst.
    Die Plätze zum Aufschlagen der Zelten waren wunderschön gewählt. Wir campten einmal an einem wunderschönen Badeteich, der idyllisch in einer kleinen Senke lag und uns die ersten Heidelbeeren bescherte, die, wie wir später dann feststellten, überall wuchsen. Man musste nur die Augen öffnen für die Natur. Unser letzter Platz zum Übernachten übertraf dann aber alles. Mitten auf einer kleinen Landzunge direkt entlang des Rottnan mit einer steil abfallenden Küste schlugen wir unsere Zelten quasi mitten in den Heidelbeeren auf. Die Kinder mussten dann die „Zeltplätze“ erst einmal von den Beeren befreien, weil wir es nicht fertigbrachten, unsere Zelte auf den leckeren Früchten aufzubauen. Generell war die Tour ein Paradies für die Kinder. Sie nutzen jede Gelegenheit zum Baden, zum Spielen im Wald und zum Erkunden der Natur. Nach wenigen Tagen entwickelte sich bei ihnen ein toller Blick für den unglaublichen Reichtum der Natur, angefangen von der Landschaft, den vielen Tieren, die wir entdeckten und den Früchten, denn neben Heidelbeeren konnten wir auch jede Menge Himbeeren finden.
    Die Zeit verflog wie im Wind. Die letzte Etappe zum Abholen war für alle sehr wehmütig. Auch wenn wir zwischendurch nicht mehr in den Kanus sitzen konnten, uns eine Dusche fehlte und wir auch sonst einiges von dem alltäglichen „Luxus“ vermissten, so wollte keiner, dass es schon zu Ende war. Wir wollten auf jeden Fall noch einmal eine Paddeltour in der anschließenden Woche unternehmen.
    Das Zurückfahren in das Feriendorf war wieder perfekt organisiert. Auch das Beziehen der Hütten erfolgte reibungslos.
    Die Hütten in Gammelbyn überraschten uns sehr mit der tollen Ausstattung. Jede Hütte verfügte über eine kleine, aber vollständige Küche und ein Bad mit Dusche und WC. Was für ein Luxus nach den 4 Tagen Entbehrung. Die erste Dusche nach der Kanutour war unbeschreibliches Gefühl.
    Uns erwartete gleich am ersten Abend dann noch eine weitere Überraschung. Denn das Küchenpersonal hatte ein leckeres Grillen samt Salatbuffet vorbereitet. Das Essen im Feriendorf war generell spitzenklasse. Nach der Selbstversorgung auf der Kanutour konnten nun wir Eltern uns zurücklehnen und das lecker vorbereitete Essen genießen, ohne selbst kochen zu müssen. Die hervorragende Köchin nahm auf alle Rücksicht, die sich speziell ernährten bzw. Unverträglichkeiten hatten. Es gab stets gelungene Alternativen.
    Zu unserer großen Überraschung stand uns auch in der Woche Gammelbyn unsere TB (Tourenbegleitung) noch zur Verfügung, die jede unserer Aktivitäten wunderbar plante und begleitete, wie auch schon die Paddeltour. Wir hatten jede Menge Möglichkeiten zu Unternehmungen, die wir von dort starten konnten. Wir haben selbstverständlich noch eine Tages-Kanu-Tour unternommen, die uns auf den Mangen-See führte. Dort landeten wir auf einer kleinen Insel an und entspannten bei strahlender Sonne auf dem weichen Sandstrand. Die Kinder nutzen wieder die Gelegenheit zum Baden und Sandburgen bauen. Und zu guter letzten machten wir über dem Lagerfeuer noch Stockbrot. Kinderherz, was willst du mehr.
    Die anderen Tage verbrachten wir noch mit Wanderungen, einem Ausflug zur Husky-Farm und in einem Elch-Park. Auch wartete die Floßfahrt auf uns. Wobei wir unser Floß erst selbst zusammenbauen durften, um anschließend nach der entschleunigen Tour entlang des Klarälven das Floß wieder auseinander zu bauen.
    Der letzte Tag voller Abschiedsschmerz war noch einmal für die Kinder ein Traum, es stand die Gmmelbyn-Olympiade mit Axtwerden, Blasrohrschießen, Feuer machen u.a. auf dem Programm. Eltern gegen Kinder. Wie das ausgegangen ist, brauche ich nicht zu erwähnen.
    Am Ende genossen wir noch selbstgemachte Karnelbullar (die für Schweden typischen Zimtschnecken) am Lagerfeuer. Und auch die über offenen Feuer gebackenen Waffeln an diesem Abend konnten uns nicht über den Abschiedsschmerz hinweghelfen.

    Für uns jedenfalls steht fest, dass das der schönste Abenteuerurlaub war, den man sich vorstellen konnte.
    All meine Bedenken, ich würde das Programm als Alleinreisende nicht ohne fremde Hilfe hinbekommen, waren völlig überflüssig. Unsere Kanutruppe wuchs in den Tagen zu einem wunderbaren Team zusammen. Jeder half jedem bei jeder Gelegenheit. Es gab kein Alleinlassen. Zeitdruck und Hetze waren Fremdwörter auf der Reise und wir hatten die Gelegenheit, dieses Credo aufzunehmen.

    Wir haben nach unserem Abenteuerurlaub noch einige Tage in Schweden verbracht. U.a. beim Smaland Urlaub.