Natur pur

    Claudia K.
    26.08.2017
    Innerhalb der Familie hatten wir uns vorher zusammen gesetzt und geklärt, ob jeder von uns bereit ist, diesen doch recht ungewöhnlichen Urlaub zu machen. Was ein klares ja ergab. Die vorherigen Berichte wurden unserseits intensiv gelesen um uns den Urlaub besser vorstellen zu können.
    So hatten wir angefangen uns besser vorzubereiten. Da wir schlecht abschätzen konnten, wieviel 100 kg Gepäck incl. Verpflegung bedeutet, hatten wir es abgewogen. Bei uns (2 Erw.+2 Jugendl.) ergaben sich ca. 50 kg Gepäck und ca. 40 kg Verpflegung. Es gab einige Hinweise, das der Kühlschrank relativ klein ist und auch unterwegs keine Stromversorgung hat. Daher hatten wir viel Kartoffel/Nudeln/Süßen Aufstrich eingepackt. Hätte ich gewusst das der Kühlschrank sehr gut dicht hält und die Temperatur hält, hätten wir wohl auch etwas Wurst,Käse oder eingepackte Würstchen für den Grill eingepackt. Naja, dann halt nächstes mal…
    Die nächste Einkaufsmöglichkeit war mit dem Auto ca. eine halbe Stunde entfernt. Anhand der Koordinaten ließ sich die Station gut finden. Wir waren pünktlich angekommen und wurden gleich eingewiesen. Allerdings mit Händen und Füßen, da wir leider kein Französisch sprachen, aber die Dame auch kein Deutsch sprechen konnten. Sie war gut vorbereitet und legte bei Unklarheiten Karten in Deutsch vor. Das Auto wurde leer und der Zigeunerwagen wurde voller.
    Am nächsten morgen konnten wir beim fahrenden Bäcker Baguettes kaufen. Kurz danach durften wir unser Pferd kennen lernen. Oh man, es war echt groß.
    Uns wurde erklärt wie das Pferd eingespannt wird und worauf zu achten ist. Vor Ort wurde dies in Französisch/aber auch in Deutsch gemacht.
    Wir erhielten eine Mappe in Deutsch. Es waren Karten von der Umgebung, Eine genaue Routen Erklärung , nochmals eine Erklärung wie das Pferd eingespannt wird und zu gutem Schluss Telefonnummern falls mit dem Wagen oder dem Pferd etwas ist.
    Bei den ersten 2-3 km wurden beim fahren nochmals das Bremsen, lenken und „Gas„ geben erklärt. Die ersten 2 Tage hat ein Erw. gelenkt und der andere hatte gebremst. Dies zu koordinieren war wirklich schwierig, ohne dem Pferd in die Beine zu fahren. Aber es wurde täglich besser und ab dem 3 Tag konnte es auch ein Erw. alleine machen. An den Stationen wurden wir Begrüßt und erhielten Informationen wo die Pferde und der Wagen hingestellt werden dürften.
    Es gab die Möglichkeit für den folgenden Tag sich zum Frühstück oder Abendessen anzumelden. Dabei konnten wir Baguettes oder Croissant vorbestellen, bzw. morgens auf den fahrenden Bäcker warten. Fast alle Stationen sprachen Deutsch.
    Alle Stationen hatten Duschen bzw. Toiletten. Mal mehr, mal weniger Einladend.
    Die Wagen wurden an der Stromversorgung angeschlossen. Kochen war in den Wagen möglich, dafür es gibt eine Gasflasche. Das Wasser musste allerdings in einem Kanister abgefüllt werden und zum Wagen getragen werden.
    Morgens holten wir selbständig die Pferde von der Weide. Dies war ohne großen Aufwand und auch für Laien kein Problem. Sie wurden von uns erst einmal gefüttert und geputzt bevor es wieder los ging.



    Wir hatten uns entschlossen mit einer anderen Familie aus der Schweiz zu fahren, da wir nicht wussten, falls mal etwas ist, das wir uns gegenseitig helfen können.
    Die Familie war super nett . An dieser Stelle noch ein schneller Gruß.
    Bei dieser Reise mussten wir sehr häufig vom Wagen absteigen und nebenher laufen. Denn es gab viele Berge. Dabei lagen die Tagesetappen zwischen 8-14 km. Wir sind im August gefahren, und hatten ein großes Fliegen und Bremsen Problem. Sie störten gerade Nachts enorm.
    Leider hatte unser Pferd am vorletzten Tag ein Hufeisen auf der Weide verloren . Es waren Nägel abgebrochen die noch im Huf steckten. Diese mussten aber erst einmal vom Hufschmied entfernt und neu beschlagen werden . Nach einem Anruf an der Station, wurde unser Pferd gegen ein anderes Pferd getauscht . Dies ging sehr zügig. Nach einer kurzen Erklärung konnten wir weiter fahren.
    An der Endstation angekommen, konnten wir das Pferd zur Weide bringen. Am nächsten Tag mussten wir den Wagen mussten gegen 8.30 Uhr abgeben. Leider war der Urlaub damit schon beendet. Wir können uns vorstellen, diese Reise nochmals zu machen.