Erfüllende Wanderwoche im Aostatal

    Christine F.
    12.09.2019
    Wir hatten eine wunderbare abwechslungsreiche und genussvolle Woche in dieser herrlichen ruhigen Gegend mit den so freundlichen Menschen, den schon fast luxuriösen Unterkünften und dem köstlichen Essen. Unser besonderer Dank geht an Stefano Ghisaffi, der anscheinend die großartige Idee hatte, sein Tal bekannter zu machen und vielen Menschen den Zauber auch des unteren Tales vorzustellen. Er hat eine sehr abwechslungsreiche Wanderroute ausgearbeitet, diese vorbildlich markiert und war stets hilfsbereit und erreichbar.


    Für uns war bereits die Fahrt ins Aostatal ein Erlebnis: wir starteten hier im Südschwarzwald, fuhren quer durch die Schweiz am malerischen Genfer See entlang, über den San Bernadino Pass und dann hinuter ins Aostatal. Die wenigen Kilometer bis ins Val de Lys waren schnell zurückgelegt auf der Autobahn und auch den Parkplatz in Lillianes fanden wir sofort. Wir informierten Stefano über unsere Ankunft und waren noch nicht mal mit unserem Cappuccino im kleinen Dorfcafé fertig als er schon dastand und uns in unsere erste Unterkunft "L?étoile du berger" brachte, wo er uns eine Einweisung in den Ablauf der Wanderung und zu den einzelnen Etappen gab. Schon dort konnte man ins Träumen kommen, so schön ist das alte Haus renoviert, mit einem großen urigen Garten an einem sonnigen Hang. Wir bekamen ein urgemütliches großes Zimmer mit Balkon wo wir uns auf Anhieb wohlfühlten. Unsere Gastgeber waren freundlich und engagiert und das 4-gängie Menü am Abend ein Hochgenuss!!


    Nach einer wunderbar ruhigen Nacht begannen wir unsere 1. Wanderetappe gleich mit einer ordentlichen Steigung bis zum Col de Port und dem Rifugio Coda, wo wir uns eine Pause gönnten. Es war ideales Wanderwetter, sonnig, aber nicht heiß und wir hatten gleich die erste Gelegenheit, den Monte Rosa mit seinen Gletschern und Schneefeldern in der Ferne zu sehen. Die Streckenführung war z.T. anspruchsvoll, aber sehr abwechslungsreich und idyllisch. Und so war das eigentlich während der ganzen Wandertour: fast alle Unterkünfte liebevoll geführt und ausgestattet, mit köstlichem Essen und romantischen Zimmer. Wir fühlten uns meistens wie die Königinnen!!


    Die anspruchsvolle Route von Balma nach Niel haben wir bewusst ausgelassen nachdem zu viele Leute dort Probleme hatten. So trafen wir z.B. zwei Männer aus Holland, die 14 Stunde für die Strecke benötigt haben und nachts um 22 Uhr in La Gruba in Niel ankamen. Die Tour hinab ins Tal und durch die kleinen Dörfer war auch sehr hübsch und idyllisch, allerdings der lange Abstieg mit der Zeit auch etwas fordernd.


    Am vorletzten Tag (von Anderbatt zur Orestre Hütte) war es dann sogar so, dass wir hin Hinaufweg nicht fanden und stattdessen (versehentlich) den Weg hoch nahmen, der eigentlich für den Abstieg vorgesehen war. So hatten wir einen sehr langen Aufstieg auf den Col de Salza (die letzten 200 Höhenmeter im Schnee!) auf 2.882 m wo die Luft schon langsam etwas dünn wurde. Aber es war ein großartiges Erlebnis dem Monte Rosa und den Gletschern so nahe zu kommen. Schon um ca. 13 Uhr waren wir in der Orestrehütte bei eher kühlem und verhangenem Wetter. Die Aussicht dort bis am nächsten Morgen "festzuhängen" fanden wir nicht so erbaulich und sind deshalb nach einer Aufwärmpause zur Gondel gelaufen und wieder ins Tal hinabgeschwebt und am späten Nachmittag zurück nach Hause gefahren.


    Es war eine interessante und erfüllende Woche, die wir allen begeisterten Wanderern nur empfehlen können, allerdings sollte schon etwas Kondition und auch Trittsicherheit vorhanden sein und auch die Muse viele Stunden ohne viel Zerstreuung die Abgeschiedenheit einer "Hütte" genießen zu können (vor allem auch in Alpenzu). Die Jahreszeit war perfekt zum Wandern, wir hatten nur einen Regentag, sonst angenehme sonnige Tage mit guter Sicht und immer noch sehr viele Blüten, Beeren und Schmetterlinge!!


    Anbei noch ein paar Fotos und ein buon-giorno und grazie an das Renatour-TEAM