Traumurlaub? JAAA

    Anne K.
    05.03.2010
    Heute vor einer Woche saßen wir noch auf der Finca El Cabrito am Strand und haben in der Sonne gefrühstückt – hier haben wir wieder Schnee und wünschten, wir wären da geblieben! Es ist wirklich – um ein viel strapaziertes Wort zu gebrauchen – ein Paradies! Flankiert von (vom Winterregen grünen) Bergen, davor der blaue Ozean, soweit das Auge reicht. Die ganze Finca grünt und blüht, zwitschert und duftet! Schon die Ankunft an der Mole unter der Steilwand ist verheißungsvoll: welch ein Unterschied zu einer ordinären Hotelauffahrt! An der Rezeption lassen wir das Meer vorerst hinter uns, dann geht es durch ein Spalier von blühenden Hibiskus- und Bougainvillea-Sträuchern in allen Farben über die „Brücke“ den Hang hinauf, unter Mango- und Mamey-Bäumen entlang zu den verschiedenen Häusern. Unser Haus hat einen großen Raum mit Blick auf’s Meer und einen kleinen, ein Patio und ein Bad. Alles ist einfach, aber solide eingerichtet, die schlichten Holzmöbel passen gut zu dem Fußboden aus Adobeziegeln und den hellen Wänden. Morgens weckt uns die Sonne, abends genießen wir auf unserer Veranda einen unvergleichlichen Sternenhimmel, während das Meer rauscht, die Grillen zirpen und Frösche quaken. Es ist selbst abends sehr mild, während zu Hause noch Schnee fällt… Das Essen ist – ich kann es nicht anders sagen – hervorragend! Alles frisch, (fast) alles aus eigener Produktion (und auch noch öko!) und alles lecker und frisch zubereitet! Kein Vergleich mit irgendwelchen Hotel-Buffets, wo die Speisen lange warmgehalten werden. Es gab viel Fisch (besonders, wenn es Tintenfisch gab, kam die Küche mit dem Auffüllen der Platten nicht mehr nach…), aber auch Kaninchen und Zicklein, zum Frühstück gab es Ziegenjoghurt und –frischkäse aus eigener Produktion, außerdem Bananen, Mango, Papaya und Orangen bis zum Abwinken; Brötchen, Baguette und sogar Vollkornbrot, verschiedene selbstgemachte Marmeladen und X Sorten Müsli, außerdem selbst gemachte Säfte, Kaffee und Tee. Gefrühstückt haben wir meist draußen am Meer, unter Palmen mit Blick auf den Teide. Abends haben wir hinter der Bananenhalle unter der Pergola gesessen, da gab es Licht. Wenn es uns zu windig war (und, ja, es hat auch mal geregnet) haben wir in der Bananenhalle gegessen. Meist haben wir uns mit Eltern gleichaltriger Kinder zusammen an einen der großen Tische gesetzt, je nachdem, mit wem unsere Tochter (3) gerade Freundschaft geschlossen hatte. Wenn die Kinder satt waren, d.h. nach einigen Minuten, konnten die Kinder draußen toben und die Eltern in Ruhe essen – in welchem Restaurant hat man das schon? Unsere Tochter fand am besten, dass sie sich den ganzen Tag an dem frischen Obst bedienen durfte. Und dass sie sich von der Bananenstaude, die mitten im Raum hängt, schon selbst Bananen abpflücken konnte. Am allerbesten fand sie die Kinderbetreuung! Da wurden Rallyes über die ganze Finca veranstaltet, Schätze gesucht, Boote gebaut, gute Feen vor bösen Zwergen gerettet (oder war‘s umgekehrt?) oder Ziegen gefüttert. Und wir hatten (endlich) mal wieder Zeit für uns! Wir nutzten die Zeit, um (u. a.) wandern zu gehen und im Meer zu baden, beides nichts für eine Dreijährige: die Berge rauf weigerte sie sich zu laufen, und sie stundenlang zu tragen war sie uns schlicht zu schwer. Die Wellen des Atlantik machten ihr Angst („Mama, macht dir das etwa Spaß???“), sie ging lieber in den Kinderpool, wo sie mit den anderen Kindern plantschen und spielen konnte, während ich aus der Hängematte ein Auge auf sie hatte. So war praktisch für jeden was dabei: für unsere Tochter Spiel und Spaß, für mich Wandern und Essen und für ihren Vater Ruhe und Erholung. Und Sonne – der perfekte Urlaub für uns alle! Selbst an den – für Februar nicht ungewöhnlichen – Regentagen wurde uns nicht langweilig: dafür gibt es die Bibliothek! Nicht nur ein Regal mit zerfledderten Taschenbücher, nein, ein eigenes, von einem Architekten (sehr gelungen) gestaltetes Gebäude mit einem gut sortierten Bücherbestand. Gut sortiert nicht nur im Sinne von „große Auswahl“, sondern eben auch geordnet nach Belletristik, Krimis, Klassikern, Sachbüchern, Kinderbüchern (in allen Sprachen!) und einer großen Auswahl von Kunst- und Bildbänden. Und dann gab es da noch Massagen, Yoga- und Malkurse, Ausflüge, die Bar, den Videoraum – nein, uns ist in drei Wochen nicht langweilig geworden. Besonders erwähnen möchte ich noch die botanische Führung, die war wirklich ein Highlight, einerseits hat man uns die ganze landwirtschaftliche Produktion gezeigt und erklärt, aber eben auch alles, was auf der Finca sonst noch wächst und gedeiht. Ja, der Abschied von El Cabrito ist uns sehr schwer gefallen! Wir haben uns schon für den nächsten Februar dort mit einer netten Familie verabredet – oder fahren wir doch schon im November? Wir sehen uns dort!