Ich komme wieder!

    S. M.
    30.06.2012
    Als ich von meiner Tochter gefragt wurde, ob ich nicht Lust hätte, sie auf einer Reise in die Türkei zu begleiten, musste ich nicht lange überlegen. Im kühlen München abgeflogen, empfing uns am Flughafen Dalaman der südeuropäische Frühsommer mit Temperaturen über 30°C. Schnell waren alle Formalitäten erledigt und wir traten die Fahrt in Richtung Süden nach Faralya an. Erstaunt war ich, wie entspannt sich die Autofahrt gestaltete, gute Straßen kaum Verkehr, hatte ich doch ganz anderes gelesen... Zunächst war vom Meer noch nichts zu sehen. Aber das sollte sich bald ändern. Nachdem wir die quirlige Stadt Fethiye durchquert hatten, erblickten wir bald den „Postkartenstrand“ von Ölüdeniz. Da hielt uns nichts mehr im Fahrzeug, die ersten Fotos wurden geschossen. Danach ging es weiter auf einer schmalen Küstenstraße, immer in Serpentinen bergauf durch eine faszinierende Bergwelt. Uns bot sich ein wunderbarer Blick auf den Butterfly-Canon mit türkis-grünem Wasser. Nach einer erlebnisreichen Fahrt hatten wir das kleine Örtchen Farlaya erreicht. Durch die Fotos aus der ReNatour-Bildergalerie war ich bereits vorbereitet, aber das Anwesen übertraf meine Erwartungen: ganz romantisch, fern vom Massentourismus, malerisch ins Gebirge eingebettet, lag das Landhotel vor uns. Die Gebäude aus Natursteinen und Holz gebaut, überall lauschige Plätzchen unter Feigen- und Olivenbäumen mit Weinstöcken überrankt, ein Quellwasserpool - all das lud zum Entspannen und Wohlfühlen ein, aber auch zum Wandern in der großartigen Gebirgs- und Küstenlandschaft. Wir wurden sehr freundlich von Brigitte, der Inhaberin, und ihren Mitarbeitern begrüßt. Übrigens – die Erste, die uns willkommen hieß, war eine Landschildkröte!Da nur ein kurzer Aufenthalt eingeplant war, wollten wir diesen optimal nutzen um möglichst vieles von der Umgebung kennen zu lernen. Vom lykischen Wanderweg, der direkt am Haus vorbeiführt, hatten wir gelesen. Also wurden am nächsten Morgen nach einem reichhaltigem Frühstück auf türkische Art mit Schafskäse, Oliven, selbstgemachter Marmelade usw.- alles Produkte aus der Umgebung - die Wanderschuhe geschnürt, die Stöcke genommen und los ging es, ausgestattet mit wertvollen Tipps von Brigitte. Unsere Wanderung führte uns immer an der Steilküste entlang. Der Weg war steinig und die Aufstiege auch wegen der Temperaturen schweißtreibend. Dafür bot sich ein wunderbarer Ausblick auf das Meer. Nach fast drei Stunden hatte ich nur noch einen Wunsch - ins Wasser! An dem kleinen Felsenstrand Aktas rasteten wir und erfrischten uns im klaren Wasser. Mit Hilfe eines freundlichen Autofahrers kamen wir schneller als gedacht ins Hotel zurück, erholten uns am Pool und stärkten uns bei einem köstlichen mehrgängigen Menü.Auch am nächsten Tag brachen wir früh. Wir wollten eine weitere Teilstrecke des lykischen Wanderwegs laufen, die durch das Taurusgebirge um das nahegelegene Örtchen Kabak führt. Es ging bergauf und bergab durch eine faszinierende abwechslungsreiche Landschaft mit traumhaften Panoramafernblicken. Am Ende belohnten wir uns wieder mit einem erfrischenden Bad im Meer. Ein Abenteuer stand noch aus, der Abstieg in den Butterfly-Canon. Nach dem, was ich im Reiseführer gelesen hatte, traute ich mir eine solche Kletterei nicht ganz zu, also machte sich meine Tochter früh morgens allein auf den Weg. Der Abstieg liegt nur einige hundert Meter vom Hotel entfernt. Zum Frühstück konnte sie bereits über ihr Erlebnis berichten.Viel zu schnell waren die Tage vergangen, dann hieß es weiterfahren. Für mich stand beim Abschied fest: Ich komme wieder und das nächste Mal bleibe ich länger!