Valle Maira vom Feinsten

    Irmin E.
    01.08.2018
    Wir (Ehepaar, deren Kinder aus dem Haus sind) hatten für unsere 3 Wochen Sommerferien das Piemont ausgesucht: zwei Wochen wollten wir zum Runterkommen faulenzen (hat gut geklappt in einer herrlichen Ferienwohnung in einem alten renovierten Bauernhof), dann zum wandern ins Valle Maira. Beim Googeln stießen wir auf ReNatour’s Angebot: Genusswandern mit Tourenplan, gebuchten Unterkünften und Gepäcktransport . (Eigentlich bisher ein no-go, wollten wir doch der Welt und uns immer lieber beweisen, wie autonom und fit wir sind und wie gut wir uns auch gepäckmäßig einschränken können.) Aber die Vorstellung, dass wir nur -einfach wandern-, an Gepäck nur Regenzeug, Lunchpaket und Sonnencreme mitschleppen, und für alles andere gesorgt wird, hatte beim Reise-Googeln so einen Reiz, dass wir einfach Lust hatten, es auszuprobieren.
    Dabei war uns nicht klar, ob andere noch mit wandern würden und was wäre, wenn wir doch lieber für uns sein wollten etc.
    Der Startpunkt war schon die Wucht: in San Martino bei Maria Schneider kann man eigentlich locker auch eine Woche bleiben. Beim Abendessen (gut organisiert von Marias Team, dass alle Gleichbucher an einem Tisch saßen) ein vorsichtiges Kennenlernen, Okay da wandern auch noch andere die Tour oder Teilstücke: Am nächsten Morgen war klar: 2 Familien mit jeweils einem Kind, ein Ehepaar 60 plus und wir hatten Genusswandern mit unterschiedlicher Wanderlänge gebucht. Ein spannender Moment: wieviel Lust haben wir - die beruflich sehr viel mit Menschen arbeiten - auf neue Kontakte? Und wie geht es den Mitwanderern wohl damit?
    Eine herrliche Erfahrung: abwarten und erst mal alleine loswandern...Zeit lassen.
    Auf jeden Fall auch ein entspanntes Gefühl, dass andere auf der Strecke unterwegs sind für den Fall, dass wir mal vom Weg abkommen... der 3. Tag: bisher Sonne satt, blühende Wiesen vom Feinsten, Wege gut markiert, traumhaft schön alles, dann sagt die Wetter App: Regen/ Gewitter.
    Wir wandern alleine los, treffen auf die beiden Familien (die sich schon gleich am ersten Abend zusammen getan hatten), werden alle klatschnaß, verlaufen uns so richtig dolle, finden die Markierungen nicht mehr.. um dann zusammen die Erfahrung machen zu dürfen, dass eine zauberhafte italienische Familie ihre beiden Fiats für uns 8 triefnassen Wanderer öffnen und uns eine gute Etappe mitnehmen, inclusive wunderbarer Unterhaltung mit Händen und Füssen. Abends in der Hütte schlägt eines der Kinder vor (da sind die Kids einfach unschlagbar motivierend), ob wir activity zusammen spielen wollen. Köstlich! Das wird mit den beiden Familien der abendliche Dauerbrenner, egal, wer mit wem wie tagsüber zusammen oder alleine wandert! Und das Ehepaar wandert weiterhin gerne alleine: JedeR wie er/sie mag!
    Auch der Rest ist köstlich: das Valle Maira ist der Hit mit seinen Blumen, Blicken und Gerüchen, die Versorgung abends in den Unterkünften extrem lecker, der Komfort der Schlafplätze sehr unterschiedlich, mal gibt es ein schick renoviertes Bad mal das Gegenteil. Ich liebe diese Vielfalt, weil es morgens immer schon spannend ist, wo wir abends wohl landen werden.
    Kurz: die Reise war wirklich ganz besonders schön, von der Natur sowieso, der Organisation, dem Gepäcktransport (die Sherpa-Busse sind super organisiert!), von den Mitwanderern und dem Essen.
    Das Preis/ Leistungsverhältnis fanden wir richtig ausgewogen!
    (...und für die Schlafsäle nehme ich das nächste Mal wieder Ohropax mit, wenn die anderen ihre Schnarch-App laufen lassen).
    Danke an alle, die bei der Organisation so gut vorgesorgt haben! Liebe Grüße Irmin