Wandern mit wackligen Knien

    Dörte O.
    30.07.2017
    Ich kam allein mit dem letzten Bus aus Cuneo via Dronero in Stroppo an. Glücklicherweise hatte mir eine junge Frau im Bus, die ein wenig englisch sprach, erklärt, dass ich in Dronero aussteigen und in einen anderen Bus umsteigen muss um nach Stroppe zu gelangen - dem Fahrplan war das nicht zu entnehmen. Der Busfahrer setzt mich an einer einsamen Kreuzung mit Schilderwald kurz vor Stroppo ab. Da stand ich nun und war erstmal ratlos - würde mich hier jemand finden? Keine zwei Minuten später kam Richard vorgefahren und sammelte mich ein - also kein Grund zur Beunruhigung! In San Martino saßen alle schon beim Essen. Binnen Sekunden tischte man Köstlichkeiten vor mir auf und ich war links und rechts in nette Gespräche verwickelt. Zu meiner Erleichterung waren meine Tischgenossen alle deutschsprachig - ich spreche kein italienisch und hatte vorher etwas Sorge...es folgten sechs herrliche Wandertage mit wunderschönen Wegen, sehr angenehmen Mitwanderern, einer sich stetig verändernden Landschaft, atemberaubenden Aussichten, pfeifenden Murmeltieren, ungeahnter Vielfalt an Schmetterlingen, reichlich frischem Quellwasser und sehr gastfreundlichen Quartieren mit immer leckerem Abendessen. Ich brauchte für alle Wanderungen deutlich länger als die angegebenen Zeiten, aber das lag an den Pausen, die ich brauchte um die Umgebung zu genießen und mein leicht lädiertes Knie ausruhen zu lassen. An manchen Tagen meldete sich mein wackliges linkes Knie, aber es hat durchgehalten bis zum Schluss - die Wanderstöcke waren von großem Nutzen! San Martino als Start- und Endpunkt der Wanderung ist ein wunderschöner Ort, an den ich bestimmt nocheinmal zurück kehren werde. Alles in Allem eine wunderschöne Woche und eine unbedingt zu empfehlende Wandertour!