Korfu, ein ganz besonderer Ort - selten so wohl gefühlt

    Carolin O.
    19.01.2017
    Vorab gesagt: das war mein erster Urlaub, den ich ganz allein angetreten habe und ich wollte nichts als Ruhe und Entspannung, eher für mich allein sein und Mitte Oktober noch einmal Sonne tanken. Als 35-jährige Designerin und nachhaltigkeitsbewusster Mensch waren mir Ambiente, Essen und das Kurs-Angebot besonders wichtig.


    Da ich gerne 2 Wochen Urlaub auf der Insel verbringen wollte, aber die erste Woche schon ausgebucht war, habe ich im Vorfeld eine Woche für mich allein verbracht. Dank reNatour war auch die frühere Anreise gut organisiert. Vielen Dank dafür!


    Ich wurde bei meiner Ankunft im Club von der Clubleiterin sehr herzlich empfangen. Meine Koffer wurden sofort an das Welcome-Team übergeben und für mich aufs Zimmer gebracht. Bei Kaffee und Kuchen wurde mir der übliche Ablauf erklärt und was oder wen ich wann und wo finde. Nach und nach bemerkte ich dass sich im Club eigentlich fast nur deutschsprachige Frauen befanden. Für den teilweise sehr intensiven persönlichen Austausch, war das jedoch am Ende gar nicht so schlimm. Auch der Altersmix von Anfang 30 bis Mitte 60 war sehr bereichernd. Einige der Gäste sind nicht erst zum ersten Mal da gewesen ? so gab es auch freudige überraschende Wiedersehen.


    Die Unterkünfte sind nicht direkt am Meer, was zur Hauptsaison sicher ein riesengroßer Vorteil ist, wenn im Ort mehr Trubel los ist und die Motorräder den Berg hochjagen. Die Clubumgebung hat mir sofort gefallen! Ein Wohlfühlgelände mit schönen Details. Immer liebevoll dekoriert mit Blumen oder Teelichtern. Sehr schönes ruhiges Ambiente! Mein Ausblick war fantastisch (Meerblick durch Palmen hindurch seitlich auf die Bucht). Die Seite des Hügels auf dem das Hauptgebäude steht ist viel ruhiger als meine Unterkunft in Arillas. Das Zimmer war schlicht und geschmackvoll eingerichtet. Man hat die Wahl die zwei Strände der angrenzenden Orte zu besuchen. Alles gut in Laufnähe erreichbar.


    Das offene Programm war beeindruckend. Leider war die Yogalehrerin zum Saisonende schon abgereist, so dass in einer Woche nur einmal Yoga stattfand. Dafür gab es andere spannende Kurse, die man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man schon mal die Möglichkeit hat alles auszuprobieren. Beispielsweise genannt: Programmpunkte wie Die 5 Tibeter, EMT, Qui Gong, Inner Man / Inner Woman, Mantra singen, eine Om-Meditation und Tarot. Besonders gut hat mir auch gefallen, wie praxisnah das Ganze vermittelt wurde. Eben so, dass man das Erlernte mit nach Hause nehmen und einfach in den Alltag integrieren kann. Ich habe Einiges gelernt, was meiner eigenen Achtsamkeit zu Gute kommt und die Welt mit anderen Augen sehen lässt. Ich habe unter den Kursgebenenden so tiefenentspannte Menschen getroffen, dass man glatt neidisch wird, auf die Freiheit und das selbstbestimmte Leben das sie sich geschaffen haben.


    Da ich morgens meist alle Programmpunkte mitgemacht hatte, blieb wenig Zeit in der Kreativwerkstatt. Ich hätte an diesem inspirierenden Ort inmitten eines Olivenhains gerne mehr Zeit verbracht. Meine künstlerischen Experimente haben jedoch viel Spaß gemacht. Die betreuende Künsterin Dimitra hat sich dezent zurück gehalten und dennoch gute Tipps gegeben.


    Den Nachmittag habe ich meist für kleine Wander-Ausflüge, Spaziergänge am Meer oder zum Lesen / Sonnen / Baden genutzt. Bei Spaziergängen hat es mich oft in das Café Thalassa gezogen, ein Café / Restaurant mit entspanntem Flair, Meerblick, sehr leckerem Essen (auch vegan!) und internationaleren Gästen. Leider hatten zum Saisonende nicht mehr alle Restaurants, Hotels, Bars und Läden geöffnet. Andererseits konnte man gut und gerne auch mal einen Strandabschnitt in Laufnähe ganz für sich alleine haben. Wunderbar! Wer FFK mag, kommt auch hier mit einem dezent versteckten Strandabschnitt auf seine Kosten.


    Während meines Besuches gab es einige schwere Unwetter, auch ein kleines Erdbeben auf der Hauptinsel, was bis auf Korfu zu spüren war. Hier wäre mehr Aufklärung im Vorfeld gut gewesen. Mit der Info, dass das in der Region ganz normal sei und das unser Club erdbebensicher gebaut ist, ließ sich damit einfacher umgehen. Mir persönlich haben die Unwetter nichts ausgemacht, denn ich fotografiere sehr gerne ? für mich also Fotowetter pur! Auch das angespülte Strandgut war für mich geradezu spannend zu erforschen.


    Es wird in jeder Woche eine Wanderung angeboten. Das Ziel ist abhängig von der Jahreszeit. Wir haben eine eindrucksvolle Wanderung zu einer Tropfsteinhöhle gemacht. Der Lichteinfall war so besonders, so etwas habe ich zuvor noch nicht gesehen. Auch die anschließende Wanderung und Einkehr in Old Peritia, ein altes verlassendes Dorf, dass von der Natur zurück erobert wird, war so malerisch schön, dass ich dort hätte einen ganzen Tag verbringen können.


    Das Essen war fantastisch! Auch mit diversen Nahrungsmittelintoleranzen bin ich gut zu Genuss gekommen. Abends gab es immer eine warme vegane Alternative. Was ich auch besonders gesellig fand, dass jeder Gast tagsüber dezent allein sein konnte, auch im Ort wurde dezent Abstand gehalten, und Abends beim Essen sind alle an großen Tischen zusammengekommen und wir haben uns über den Tag, Lebensgeschichten und Erfahrungen mit diesem und jenem ausgetauscht. Alleine Essen gehen fand ich nämlich in meiner ersten Woche echt doof.


    Mein Fazit: meine erste Woche in separater Ferienwohnung war okay, aber die Woche im Club hat mich sehr viel mehr beeindruckt und mir wirklich ermöglicht vom Alltag loslassen zu können. Die Umgebung ist ein wirklich besonderer Ort, der Dir ermöglicht zu Dir selbst zu kommen - allein und/oder in Gesellschaft Gleichgesinnter. Alles super gut organisiert. Immer ein Ansprechpartner vor Ort. Sehr herzliche Gäste - eben doch was anderes als im Standard-Pauschalurlaub-All-Inklusive Hotel. Sehr viel gegenseitige Dankbarkeit und Wertschätzung, kein Nörgeln oder nervige Co-Gäste. Habe mich selten unter wildfremden Menschen so schnell so wohl gefühlt. Ich hatte es mir nicht so vorgestellt, so macht alleine reisen Spaß ? ich komme wieder!