Wunderschöne Skitour in Lappland

    Barbara E.
    01.03.2009
    Die Anreise am Samstag mit dem Flugzeug nach Stockholm und die Weiterfahrt am Abend mit dem Nachtzug nach Nattavaara hat planmäßig geklappt. Wir hatten sogar noch Zeit für einen kleinen Stadtbummel und haben das Vasa Museum besichtigt, was durchaus zu empfehlen ist.Sonntag früh werden wir von Dirk am Bahnhof mit dem Auto abgeholt und ins Wildnisdorf gefahren.Wir sind nur vier Leute für die Tour, also eine sehr kleine Gruppe.Gleich am ersten Tag ist mit Zimmer beziehen, Hofrundgang, Samischem Abend und Sauna volles Programm angesagt. Es ist auch Zeit die Mitreisenden etwas näher kennen zu lernen. Ziemlich müde fallen wir nach der Sauna gleich ins Bett.Montag früh bekommen wir unsere Nordischen Holzskier und brechen mit Dirk zu einer ersten Übungstour auf. Bei herrlichem Sonnenschein laufen wir drei Stunden Ski und versuchen uns an die neue Fortbewegungsart zu gewöhnen, denn schon morgen werden zur 3tägigen Skiwanderung mit den Rentieren aufbrechen. Am Nachmittag üben wir uns noch im Führen der Rentieren auf Skiern, was aber überraschend gut gelingt.Am Dienstag wieder strahlend blauer Himmel und ca. 20 Grad minus. Die Schlitten werden bepackt mit allem was wir für die Tour brauchen (Essen, Schlafsack, Klamotten, Schaufeln etc.). Mancher von uns hat schon Bedenken wegen der Nacht im Zelt und versucht so viel warme Klamotten wie möglich mitzunehmen. 3 Personen führen jeweils ein Rentier und los geht’s! Die heutige Tour führt uns auf den Slättberg, wo nur noch ein verlassenes Gehöft steht. Mittagspause mit Tee und Broten in der Sonne auf den Schlitten mitten in der herrlichen Natur. Nach ca. 4 Stunden sind wir beim Lagerplatz angekommen, nun heißt es noch die Zeltkote aufbauen. Dafür muss erst Mal ein großes rundes Loch geschaufelt und Reisig gesammelt werden mit dem der Boden dann ausgelegt wird (dafür habe ich auf Skiern die Bäume abgegrast). Auf das Reisig, erklärt Dirk, kommen dann noch Isomatten und Rentierfelle, damit wir es gemütlich haben. Im Zelt gibt es auch ein kleinen gusseisernen Ofen, der es im Zelt einigermaßen warm werden lässt, trotz minus 27 Grad Außentemperatur in der Nacht! Nach dem Zeltaufbau sind wir noch das letzte Stück zum Slättberg mit den Skiern hoch gelaufen und haben den Sonnenuntergang bestaunt. Diese Nacht haben wir unterschiedlich gut geschlafen - ich habe meine Zeit mehr mit Nachheizen als mit Schlafen verbracht,weniger wegen der Kälte, daran war eher der unbequeme Untergrund schuld.Am Mittwoch früh dann Abbruch des Lagers und Verpacken der Ausrüstung auf die Schlitten. Heute geht es weiter zum "Hausberg" von Dirks Gehöft. Am Morgen war eine unwirkliche neblige Stimmung mit blauem Himmel und glitzernden Bäumen. Ich fühle mich fast als wären wir alleine auf der Welt. Zum Mittag grillen wir schwedische Falunwurst auf offenem Feuer und sitzen wieder in der Sonne! Pünktlich zum Sonnenuntergang kommen wir bei der Hütte auf dem Berg an und können noch wunderschöne Sonnenuntergangsfotos vom Aussichtsturm machen. Danach wird gekocht und gemütlich in der kleinen Hütte zusammengesessen.Donnerstag Mittag kehren wir zum Wildnisdorf zurück, wo wir mit angeheizten Zimmern, Kaffee und leckerem Kuchen herzlich empfangen werden. Wir freuen uns schon alle auf die Sauna, weil wir nach 3 Tagen Katzenwäsche das dringende Bedürfnis nach einer "Dusche" haben. Dazu noch ein Saunabier und die Welt ist in Ordnung!Freitag steht noch ein gemeinsamer Ausflug mit den Rentieren an: die Rentierschlittenfahrt. Diesmal sitzen wir auf den Schlitten und gleiten durch die Landschaft. Leider ist es heute bewölkt und sehr windig, so dass es ziemlich kalt auf den Schlitten ist. Danach serviert uns Dirk noch Kaffeekäse, was eine (allerdings gewöhnungsbedürftige) schwedische Spezialität ist.Samstag ist unser Abreisetag. Nachdem alle Koffer gepackt sind, dürfen wir zum Abschluss nochmal in die Sauna, um dann abends entspannt und sauber die Heimreise anzutreten.Ich fand es eine sehr schöne Tour mit sehr netten Leuten. Silke und Dirk versorgten uns hervorragend mit leckeren Gerichten und netter Betreuung. Schon allein wegen Dirks Elchbraten und dem Rentiergeschnetzelten lohnt sich die Reise! Wer die Einsamkeit Lapplands und die Schönheit der Natur genießen möchte und sich gerne draußen bewegt ist bei dieser Tour bestimmt richtig. Ich hoffe meine Bilder können einen kleinen Eindruck vermitteln. An den Umgang mit den Skiern gewöhnt man sich eigentlich schnell. Man muss kein Spitzensportler sein, es reicht, wenn man eine einigermaßen gute Kondition hat.Mir hat es hier wieder einmal gut gefallen und ich denke, ich werde irgendwann bestimmt wiederkommen!