Eine entspannte Woche im August

    A. F.
    01.08.2009
    Wir (4 Erwachsene, 2 Siebenjährige, 1 Zweijähriger und ein Baby) waren Ende August 8 Tage auf dem Reiterhof und es war ein rundum schöner Urlaub. Es war rundum familientauglich, unsere 7jährigen war begeistert von den Reitstunden (1/2 Stunde täglich, 10 Euro) und für die (nicht reitenden)Erwachsenen gab es zahreiche Wander- und Ausflugsmöglichkeiten. Die Temperaturen lagen tagsüber etwa bei 30 Grad und abends um 10 war es immer noch so warm, dass es in T-Shirt und 3/4-Hose angenehm war.Die Anfahrt: gut beschrieben und der Hof dann ab Toscolano gut ausgeschildert, es geht auf schmalen Wegen ganz schön bergauf, die letzten Meter sehr steil auf einer Strasse, die in Deutschland kaum als solche gelten würde, aber auch unser PS-armes Auto kam hoch (was ich beim ersten Anblick fast bezweifelt hätte)Der Hof: hat acht Zimmer, etwa 30 Pferde in Stall und Paddocks, zwei Esel und als wir dort waren liefen mindestens 5 verschiedene Hunde frei herum. Toll war, dass wir unsere Kinder genauso frei herumlaufen lassen konnten. Die Mädchen hatten sehr viel Spaß und haben direkt Anschluss gefunden. Ideal war, dass (ausser unseren 2 Kleinen) in unserer Zeit nur Mädchen im Grundschulalter dort waren, die sich alle bestens verstanden. Vermutlich zieht ein Reiterhof eher Mädchen als Jungs an. Und mit Kindern im Teenageralter nimmt man vielleicht kein Familienzimmer - wie dort angeboten- mehr.Die Zimmer: Wir hatten Familienzimmer mit Doppelbett und Stockbett, praktisch eingerichtet, aber nicht irgendwie aussergewöhnlich. nurDie Wände waren recht hellhörig, unser Baby hat also leider nachts nicht nur uns geweckt. An zwei Abenden hat man die Disco aus dem Ort gehört. Wirklich sehr schön ist aber der weite Blick vom Balkon über den See, den die oberen Zimmer haben. Dafür haben die unteren Zimmer eine größere Terrasse mit Schaukelstuhl.Das Essen: Das Frühstück war ausreichend, aber etwas abwechslungsarm, es gab Croissants, helle Brötchen, ein dunkles Brot, das immer schnell weg war, Joghurt und Müsli, etwa 3 x ergänzt durch gekochte Eier und nur 2 x gab es Obst. Ich hätte mir etwas mehr Variation gewünscht.Ganz toll fand ich aber die Abendessen, die bei schönem Wetter (5 von 7 x in unserer Zeit) im Freien stattfanden. Jeweils mit Antipasta, einem Pastagang, Hauptgang und Nachspeise. Kostete mit Wein und Wasser pro Person 20 Euro, war es aber voll wert.Freizeitgestaltung: Wir waren hauptsächlich wandern und baden. Es gibt viele gut beschilderte Wanderwege, direkt von der Scuderia kann man einen Halbhöhenweg zu einer Kapelle entlangschlendern (Beschilderung "Supina" folgen) und durch’s schöne Papiermühlental (Valle Cartiere) nach Toscolana wandern. Wir haben zudem den Monte Castello bestiegen, hierzu benötigt man aber um den Einstieg zu finden, eine Wanderkarte. Ausserdem war der Weg teilweise geröllig, so dass feste Schuhe schon sein müssen. Die Aussicht von oben ist aber den Aufstieg wert. Und wir sind auch mit zwei Kleinkindern im Tragegestell gut hochgekommen, obwohl die letzten 100 Meter eine Kletterpartie sind.Ansonsten haben wir Ausflüge nach Sirmione und Limone sowie den Lago d’ Idro gemacht.Baden: In beiden Ortsteilen von Toscolano-Maderno gibt es Kiesstrände (ausgeschildert). Der See hatte angenehm erfrischende Temperaturen, geschickt wäre es nur gewesen für den Kiesstrand passende Schuhe zu haben mit denen man auch ins Wasser kann. Es tat schon weh, über die spitzen Steine erstmal so tief zu kommen, dass man baden kann. Am Strand von Toscolano gab es gleich nebenan eine gute Pizzeria, wir haben uns da mehrfach zum Mittagessen für die Kinder eine Pizza geholt und dann am Strand gevespert. Der Strand von Maderno liegt nebem dem Fährhafen, dort findet man auch eine Eisdiele.Und sonst: Die italienischen Straßen sind nicht für deutsche Autos gemacht. Mit dem Navi sind wir zweimal an Stellen gekommen, wo wir aufgrund (seitlicher Mauern) kaum noch vorwärts oder rückwärts kamen. Das lag wohl daran, dass dort offiziell als Straße gilt, was in Deutschland höchstens den Namen Wanderweg bekommt. Auch für die Anfahrt sollte man mehr Zeit einplanen als Navigationssystem oder Routenplaner angeben, da um den Gardasee herum oft Stop- und Goverkehr herrscht und man schon mal für die 50 Kilometer ab Autobahnausfahrt 2 Stunden brauchen kann. Ganz abgesehen davon, dass natürlich auch die Strecke durch Österreich (in unserem Fall über den Brenner) eine beliebte Staustrecke ist.Man sollte sich auch klar sein, dass es in der Hof keinen Pool gibt und man zum Wasser fahren muss (oder bergab auch in einer guten halben Stunde hingelaufen ist - hoch fährt abends um 6 ein Bus).Was wir uns gewünscht hätten, wäre etwas mehr Information auf dem Hof gewesen. Z. B. was was kostet, oder Beschreibungen wie man Strände und Wandereinstiege findet. Was auch mit wenig Aufwand zu bewerkstelligen wäre, wäre irgendwo eine Schaukel oder eine Sandkiste anzubringen.Die im Katalog angegebene Tiervielfalt gab es so auch nicht, was ein bißchen schade war und wohl daran lag, dass sich die Besitzverhältnisse aktuell gerade ändern und jemand die Hühner und Ziegen, die es vor kurzem noch gab, mitgenommen habe.Der Gesamteindruck war schön und eine Woche doch so kurz, dass wir uns gut vorstellen können mal wiederkommen.