Wandern mit Persönlichkeiten in wunderschöner Natur

    Anja W.
    07.11.2019
    Esel sind tolle Tiere – das haben wir drei (Mutter mit zwei Kindern, 12 und 16 Jahre alt) schon immer gedacht und daher das Eselwandern im Bayerischen Wald gebucht. Kurz vor der Abfahrt hörten wir aus dem Freundeskreis Schauermärchen über störrische Viecher, die mehr geschoben und gezogen werden mussten als dass sie von alleine liefen und bekamen es schon ein bisschen mit der Angst zu tun.
    Aber wir wurden eines Besseren belehrt! Auf dem Eselhof angekommen, konnten wir uns zwei Esel für unsere Wanderung aussuchen, dass der eine so hieß wie der zukünftige Eselführer war natürlich ein Wink des Schicksals…
    Danach ging es los auf eine kurze Übungswanderung, bei der uns anschaulich und fachkundig erklärt wurde, wie Esel ticken: dass sie anders als Pferde keine Fluchttiere sind und erst einmal stehen bleiben, wenn sie eine neue Situation nicht richtig einschätzen können. Dass Ziehen und Zerren am Esel nichts bringt, sondern der Esel „an der Nase herumgeführt werden muss“ und welche Tricks es gibt, um die Tiere zu beschleunigen oder auszubremsen.
    Am nächsten Morgen waren wir sehr gespannt auf unsere Wanderung im Alleingang. Schnell haben wir uns an Polly und Jannes gewöhnt und sie an uns. Es ging in gemächlichem Tempo über wunderschöne Wege rund um und auf den Brotjacklriegel. Auch das Wetter hat mitgespielt, so dass wir drei schöne, fast noch sommerliche Wandertage im Oktober genießen konnten. Die Esel zottelten brav nebenher, nur bei abschüssigen Wegstrecken mit saftigem Gras links und rechts mussten wir ein bisschen aufpassen und die Esel in ihre Schranken verweisen – da war die Versuchung wohl zu groß….
    Highlights unserer Wanderungen waren die Pausen, in denen die Esel grasten und ab und zu neugierig schauten, was wir denn so tun, uns anschnaubten und in unseren Rucksack schnüffelten. Apfeltee scheint für Eselnasen sehr verlockend zu sein.
    Die Organisation der Unterkünfte hat sehr gut geklappt, die Ausstattung reichte von einer einfachen Pension bis zu einem gemütlichen ländlichen Hotel. Atemberaubend war der Blick vom Balkon in Ölberg, von dem wir sogar die Alpen sehen konnten.

    Für uns war es ein wunderschöner Urlaub, auch wenn wir uns am letzten Tag nur schwer von den Eseln trennen konnten!