Balsam für die Seele

    Harald U.
    27.08.2009
    Himmlische Ruhe, ein schönes, kleines Hotel mit gutem Essen und Trinken, nicht weit weg davon eine wundervolle Badebucht mit kristallklarem Wasser vor „wanderbaren“ Bergen, vor allem aber das interessante, abwechslungsreiche Programm und die umfassende und herzliche Betreuung durch das kretakreativ-Team machten diese (leider nur eine) Woche für uns zu einem unvergesslichen Erlebnis.Diese Herzlichkeit empfanden wir schon bei der Ankunft im Hotel Phoenix bei der Begrüßung durch Katherina von kretakreativ, den Hotelchef Josiphos (Sifi) und seine Mutter Niki, die Herrin der Küche. Es war gleich zu spüren, dass man willkommen ist, wie bei guten Freunden. Ich habe mich selten an einem neuen Urlaubsziel auf Anhieb so wohl gefühlt.„Urlaub – ankommen – entspannen ... auf keinen Fall Zwang“ steht im Katalog von kretakreativ: Das ist kein platter Werbespruch sondern gelebte Philosophie (was wir immer wieder erlebten).Entsprechend war der erste Tag noch fast ohne Programm und diente ganz der Entspannung. Gaby und ich verbrachten den Tag an der Souda-Bucht und genossen es, unter einem ausladenden Baum in Ruhe zu lesen und gelegentlich ein Nickerchen zu machen.Einziger, aber sehr nützlicher Programmpunkt des ersten Tages war der Begrüßungsabend, an dem wir bei einem (im Reisepreis enthaltenen) köstlichen kretischen Essen Helena und Matthias von kretakreativ sowie die anderen fünf Teilnehmer am „offenen Programm“ kennenlernten. Dabei wurde auch der mögliche Umfang des Wochenprogramms diskutiert und mit den Interessen der Teilnehmer abgeglichen. Heraus kam eine Mischung aus „Kreta kreativ und meditativ“ und „Kreta erleben“.Vier Tage der Woche begannen frühmorgens mit Yoga-Übungen, die allen Teilnehmern sehr gut gefielen, mir Nachteule allerdings einfach zu früh stattfanden. Wenn ich endlich wach bin und gut gefrühstückt habe, erhole ich mich seelisch am besten beim Wandern. Dazu gaben mir Helena, Matthias und Katherina gute Tipps, ohne mir gram zu sein, dass ich dafür das Bogenschießen sausen ließ, das zweimal unter Matthias’ Anleitung intensiv geübt wurde; Gaby war davon sehr angetan.Zweimal erhielten wir spätnachmittags auf dem „Baumplatz“ hinter dem Hotel durch den Tanzlehrer Takis eine Einführung in kretische Tänze. Das war zwar eine recht schweißtreibende Angelegenheit, die aber Gaby, mir und den anderen Teilnehmern, viel Spaß machte.Eine Halbtagesfahrt durch das bergige Hinterland der Südküste vermittelte einen guten Eindruck von der landschaftlichen Vielfalt und von verlassenen, verfallenden Dörfern ebenso wie von Orten, in denen die Menschen noch weitgehend unbehelligt vom Tourismus leben. (Diese Fahrt ist im etwas teureren Programm „Kreta erleben“ enthalten; wir „Kreativen und Meditativen“ zahlten dafür einen kleinen Aufpreis.)Beim Ausflug zu den Preveli-Klöstern (Kato und Piso Moni Preveli) informierte uns Matthias lebhaft und ausführlich über ihre Geschichte und ihre Bedeutung im Widerstand der Kreter gegen türkische und deutsche Besatzer der Insel im Lauf der letzten Jahrhunderte.Am Fuß des Berges, auf dem Piso Moni Preveli liegt, mündet der auf seinem letzten Abschnitt von einem bezaubernden Palmenwald gesäumte Megalo Potamos (Großer Fluss) an einem kleinen, feinsandigen Strand ins Meer. Leider ist die Idylle durch touristische Erschließung etwas gestört.Ziel einer Wanderung auf meist sanft ansteigenden Feldwegen mit dem Wanderführer Giorgos war das Dorf Asomatos mit dem Museum PapaGeorgoulakeion. Dort hat der frühere Pope des Dorfes über Jahrzehnte hinweg alle möglichen Gegenstände und Dokumente gesammelt, von denen er dachte, dass sie einmal von irgendeinem historischen Interesse sein könnten. Erschien uns die Sammlung anfangs recht skurril, waren wir doch am Ende ziemlich beeindruckt.Ein besonderes, ursprünglich gar nicht geplantes Erlebnis war der Abend, an dem uns Matthias sehr launig und mit vielen Hintergrundinformationen kretische Mythen erzählte.Ansonsten saßen wir abends, nachdem uns Niki mit Fisch oder Fleisch und frischem Gemüse, Salat und Kräutern aus dem eigenen Garten verwöhnt hatte, meist lange auf der Terrasse des Phoenix und unterhielten uns angeregt mit den anderen Teilnehmern des „offenen Programms“, oft auch mit Katherina, Helena, Matthias und (auf englisch) mit Sifi, der immer zu einem Scherz aufgelegt war. Der Hauswein schmeckte prima, war sehr bekömmlich und, wie auch die Abendessen, durchaus preiswert.Am letzten Abend bei einem (ebenfalls im Reisepreis enthaltenen) gemeinsamen Abschlussessen waren wir uns alle einig, dass die Woche viel zu schnell vergangen war.Abschließend soll nicht unerwähnt bleiben, dass auch organisatorisch alles bestens lief, von unserer (ziemlich späten) Buchung und der ausführlichen, schnellen und herzlichen Betreuung durch ReNatour über den Transfer vom Flughafen Heraklion zum Hotel und zurück bis zum Programm vor Ort. Also ein rundum gelungener Urlaub und Balsam für die Seele.