Sag dem Abenteuer, dass wir kommen

    Annette D.
    14.06.2015
    Drei Erwachsene, zwei Kinder und ein Hund mit Eseln 6 Tage durch die Abruzzen.

    Schon Monate und Wochen haben wir uns auf diese Reise gefreut, und sind dann endlich am 22. Mai 2015 mit unserem Auto bei schrecklichem Regenwetter losgefahren. In zwei Tagen sind wir gemütlich mit einigen Stopps nach Goriano Valli in den Abruzzen gegondelt.
    Offensichtlich haben unsere Eselvermieter uns schon von weitem erkannt. ( Es fahren auch nicht besonders viele, Autos in diesen Ort) Was dazu führte, dass wir noch nicht aus unserem Auto ausgestiegen waren, als wir von Saskia und ihren beiden Buben außerordentlich nett begrüßt wurden. Wir wurden zu unserer gemütlichen und sehr sauberen Unterkunft gebracht, und durften dann sogar noch an diesem Tag zu den Eseln auf die Weide gehen.
    Wir haben noch nie eine so große Eselherde gesehen. 25 Esel kamen uns, bei mittlerweile strömendem Regen, entgegen und uns wurden unsere drei Esel vorgestellt: Octavia, Camilla und Azalea. Ja, wir durften nämlich drei Esel mitnehmen. Einer von ihnen sollte auf die Tour eingelernt werden. Was für ein großzügiges Angebot von Saskia, denn so konnte unsere Jessica, sie ist kleinwüchsig und körperbehindert, einen eigenen Esel haben auf dem sie reiten konnte. Auch wenn die Tiere Lastenträger sind und der Sattel für das Tragen der Packtaschen ausgerichtet ist, haben wir uns mit der mitgebrachten Hundedecke super behelfen können, und Jessica konnte bei einfachen Wegstrecken von Camilla getragen werden.
    Nun waren wir den restlichen Nachmittag mit dem Packen unserer Sachen beschäftigt. Alles musste möglichst sinnvoll in die Packtaschen für die Esel gepackt werden. Die ausführliche Wegbeschreibung und Kartenmaterial wurde studiert und in das GPS übertragen. Nun waren wir bestens vorbereitet und konnten unser leckeres 3 Gänge Abendmenü genießen.

    Start der Wanderung:
    Tatsächlich scheint heute die Sonne! Verabredung um 9 Uhr mit Saskia am Eselgehege. Die Kinder und die Packtaschen werden von Saskia mit dem Auto abgeholt und zum Gehege gebracht. Sie wird uns am Abend nicht nur das Essen, sondern auch das Hundefutter und die Sauerstoffflasche für Jessica ins Refugio mitbringen. Saskia ist wirklich wunderbar, für jede unserer Fragen und Sonderwünsche hat sie eine Lösung und alles scheint ihr kein Problem. Sie zeigt uns die Pflege der Esel, das Satteln und gibt uns Tipps zum Umgang mit den einzelnen Tieren. Jedes hat seine Eigenheiten wie wir in den nächsten Tagen merken werden. Saskia begleitet uns noch ein Stück des Weges und geht dann zurück ins Tal. Wir haben nun auf der ersten, nicht allzu langen Wegetappe, die Gelegenheit unsere neuen Weggefährten kennen zu lernen. Auch unser mitgebrachter Hund musste sich an die Esel gewöhnen.
    Es dauert nicht lange und wir sind in unsere drei so unterschiedlichen Eselchen sehr verliebt. Hund und Esel haben sich befreundet und für uns alle liegt eine harmonische wunderschöne Woche vor uns. Ich möchte darauf verzichten die ganze Wanderung in ihren einzelnen Etappen zu beschreiben, da dies schon mehrmals getan wurde, aber ich möchte berichten, dass uns das Eseltrekking unheimlich super gut gefallen hat. Saskia hat die unterschiedlichsten Unterkünfte ausgesucht, eine wunderschöne Rundwanderung in der einmaligen Natur der Abruzzen zusammengestellt, die uns jeden Tag auf ganz besondere Weise neu erfreute. Jeden Tag waren wir sicher, dass er der Höhepunkt der Reise sein würde, um dann wieder vom nächsten getoppt zu werden. Wir sind in Sechs Tagen beim Wandern keinem Menschen begegnet. Wir lebten nahezu zeitlos, mit unseren Tieren und der Natur. Wurden von unseren Gastgebern verwöhnt mit Essen und Freundlichkeit, und wir sind uns alle ganz sicher, dass dies nicht unsere letzte Eselwanderung war!!!


    Kommentar von ReNatour: Das Reiten auf den Eseln ist aus sicherheits- und versicherungstechnischen Gründen mittlerweile nicht mehr erlaubt. (Stand 01/19)