Durchs Piemont von Posta Tapa zu Posta Tapa 9-Tages-Tour im Valle Maira

    Bruno U.
    17.07.2016
    Wir hatten einen Traum - als wir vor vier Jahren eine Woche bei Maria Schneider in San. Martino Inferiore waren und von dort Tagestouren unternommen hatten, hatten wir den Wunsch, einmal die Rundtour zu wandern.
    Um die Organisation zu erleichtern - Quartier buchen, Sherpa-Bus organisieren - buchten wir die Reise bei ReNatour, da uns deren Ideologie und Konzept am besten gefiel. Und wir wurden nicht enttäuscht. Die Zusammenarbeit mit ReNatour klappte vorzüglich und auch die Organisation im Maira-Tal hätte besser nicht sein können.


    Also machen wir uns Mitte Juni auf den Weg (weil zu dieser Zeit die Flora am üppigsten blüht) zu unserem Ausgangspunkt ins Centro Culturale Borgata nach San Martino inferiore zu Frau Schneider.
    Wir, das sind 11 begeisterte "Berglerinnen" und ein "mutiger Mann".
    Unsere "amici" aus Rivoli (unsere Partnerstadt)haben es sich nicht nehmen lassen und sind am ersten Tag mit uns nach Elva gewandert. Eine überaus herzliche Begegnung mit italienischem und deutschem "Kauderwelsch" viel Lachen und natürlich, wie kann es anders sein, eine excelente Bewirtung durch unsere italienischen Freunde auf dem Platz vor der Locanda San Pancrazio unserer 1. Herberge. Am späten Nachmittag heißt es Abschied nehmen, mit vielen " baci" und Versprechungen auf ein Wiedersehen.


    Wir umrunden das Valle Maira in sieben Etappen, jeden Tag in einem anderen "posto tappa", die nicht unterschiedlicher sein könnten. Von einfachen bescheidenen Schlafplätzen bis zu fast luxuriösen Unterkünften haben wir alles angetroffen. Aber alle haben eines gemeinsam, Essen vom Feinsten. Seien es die verschiedensten Anti Pasti oder die köstlichen Ravioli oder die secondi piatti, nicht zu vergessen die "dolci" und manch einer ist total erschlagen ob der vielen Gaumenfreuden.
    Auch der piemontesische Wein ist bekanntlich nicht zu verachten.


    So starten wir jeden Morgen bestens gerüstet und mit leichtem Gepäck auf unsere Touren. Unser "großes Gepäck" wird von einem Sherpabus zur nächsten Bleibe transportiert ? ein Luxus den wir uns gerne gönnen.


    Wandern auf alten Wegen "den percorsi occitani" ist für uns alle ein Erlebnis ganz besonderer Art. Auf schmalen Pfaden , an steilen Hängen, durch Lärchenwälder, über Wiesen mit einer Blumenvielfalt wie man sie
    schöner kaum antreffen kann, und immer die herrliche Bergwelt vor Augen.


    In 7 Tagen umrunden wir das Valle Maira in Tagesetappen bis zu 7 Stunden. Wir bewegen uns in Höhen zwischen 1300 und 2400 hm in stetigem bergauf und bergab. An den sonnigen Hängen blühen bereits die Alpenrosen, Berganemonen, wilde Tulpen , weißer Affodil , Knabenkraut und Enzian in grandiosem Farbspiel. Murmeltiere zeigen kaum Scheu in der, zu dieser Jahreszeit, doch recht einsamen Gegend. Wir wandern durch kleine Gehöfte und Bergdörfer von wilder Schönheit, in denen die Zeit scheinbar stehen geblieben ist. Colle San Michele, Punta Culour, Colle Carbonnet und Colle Soleglio Bue, all diese Höhen und Übergänge erschließen uns jedes Mal neue grandiose Eindrücke. Ab und zu zeigt sich der schneebedeckte Mon Viso, der höchste Berg des Piemont.


    Der Wettergott meint es gut mit uns, und in Anbetracht des schlechten Wetters in der Heimat genießen wir diese Tage besonders.
    Die Orientierung - mit guter Wanderkarte und Höhenmesser - stellt keine zu große Herausforderung dar, da die Wege, meist die Percorsi Occitani, gut markiert sind.


    Leider müssen wir am neunten Tag die Heimreise antreten, aber nach diesen abwechslungsreichen Wanderungen in so grandioser und doch einsamer Landschaft, von überaus freundlichen Menschen so gut bewirtet,
    haben wir alle den Wunsch bald wieder zurückzukommen.