Eine wunderbare Auszeit in den Französischen Südalpen

    Gudula B.
    04.11.2014
    Liebes Team von renatour,leider komme ich erst jetzt dazu, über unsere Wanderwoche im August in den Französischen Seealpen zu berichten.Meine Tochter hatte die Eselwanderung auf der Homepage von renatour entdeckt und es brauchte nicht viel, mich dafür zu begeistern. Meine Tochter macht derzeit eine Ausbildung, wir sehen uns nicht so oft und die Aussicht, mit ihr und einem Esel als Begleiter eine gemütliche Wanderwoche zu verbringen, freute mich sehr. Noch dazu in Frankreich, wo ich seit über 30 Jahren nicht mehr gewesen war.Wir buchten also bei renatour und erhielten gleich darauf unsere Reiseunterlagen, die uns am liebsten sofort starten ließen: eine liebevoll zusammen gestellte Mappe mit allen wichtigen Unterlagen und genauen Anreisedetails in verschiedenen Varianten. Auf eine Nachfrage per Mail erhielten wir sofort eine kompetente und freundliche Antwort. Die Anreise war ein wenig spannend, weil wir in einer fremden Stadt den einzigen am Tag fahrenden Bus erreichen mussten, dessen Haltestelle verlegt worden war. Aber aufgrund unserer guten Vorbereitung klappte alles vorzüglich und es ist hierzulande kaum zu glauben, dass eine zweistündige Busfahrt durch ein ansprechendes Tal nur ganze 1,50¤ kosten kann! Wir kamen immer weiter weg von der Ziviisation und landeten wie geplant am Abend in unserer Öko-Gide, an einem recht verwunschenen Ort. Dort wurden wir schon mal auf die französische Esskultur eingestimmt, die uns ohne Enttäuschung die ganze Woche begleiten und erfreuen sollte. Am nächsten Morgen wurden wir zu unserem Maultier gebracht. Nach einer halbstündigen Einführung über den Ablauf der Route in der Woche und einer kurzen Einführung zu unserem Esel „Ravioli“ machten wir uns frohen Mutes auf den Weg. Ravioli war ein junger, relativ großer und auch eher temperamentvoller Esel. Die Wege mit oder ohne Steigung gingen gut vonstatten, allerdings wurde Ravioli immer beim Abwärtsgehen übermütig, versuchte, uns zu überholen oder stupste uns ein wenig, was ihm gut zu gefallen schien, uns aber weniger. Wir versuchten, uns an die Regeln zu halten, dass wir hier die Chefinnen waren und ihn ruhig aber bestimmt zu führen, doch Ravioli merkte bald, wer der Stärkere war. Am ersten Tag waren wir noch ganz guter Dinge, aber es wurde zunehmend anstrengend und als am zweiten Tag gegen Mittag ein schmaler und steiler Weg bergab vor uns lag, und Ravioli bereits mittlerweile nur noch machte, was er wollte, beschloss ich, die Notfallnummer in Anspruch zu nehmen. Wir hatten Glück und die hinter uns wandernde Familie nahm uns Ravioli für dieses steile Stück ab, allerdings auch nicht ohne Anstrengung. Wir machten gemeinsam Siesta und wanderten dann mit Ravioli und der französischen Familie plangemäß zu unserer nächsten Unterkunft. Dort beschlossen wir, wenngleich auch schweren Herzens, uns von Ravioli zu trennen und die Tour ohne Esel fortzusetzen, unser Gepäck wurde sodann per Auto transportiert, was immer gut geklappt hat. Natürlich ist es etwas ganz Besonderes, mit einem Esel zu wandern, und als wir Ravioli alleine auf der Weide zurücklassen mussten, waren wir alle traurig, aber für uns war es ohne den Esel doch leichter und wir genossen den Rest der Woche trotzdem sehr. Besonders zu erwähnen waren jeweils die ganz speziellen Unterkünfte – sehr verschieden und auf ihre Art und Weise einzigartig. Wie zuvor schon berichtet, war das Essen immer vom Feinsten, ebenso war der Proviant jeden Tag aufs Neue eine Überraschung. Die Wanderung selbst war – für uns beide zumindest – genau richtig gewählt vom Schwierigkeitsgrad, es waren anspruchsvolle Etappen dabei wie auch erholsame. Auch die Ausschilderungen waren überwiegend klar und auffindbar, wir haben nur beim Vergleichen mit der französischen Version bemerkt, dass die Übersetzung teilweise vom französischen Text abweichend war. Hier könnte man nochmal drüberschauen. Wir haben einzigartige Orte besucht, wenig Menschen getroffen, diese aber noch gut in Erinnerung. Wir waren den ganzen Tag an der frischen Luft, haben herrliche Ausblicke genossen und sind immer tiefer eingetaucht in die Vielfalt Schönheit der Natur, wir haben unseren Konsum sehr heruntergeschraubt und gemerkt, dass es uns trotzdem an nichts fehlt – kurzum, wir haben eine wunderschöne Woche erlebt. Daran werde sich nachfolgende Urlaube messen lassen müssen.Wir haben zum Schluss noch – wie von renatour empfohlen, eine Nacht in unserem Ursprungs-Gite verbracht, was ein guter Abschluss war, es war fast, wie nachhause kommen.Auch mit den Eselswirten haben wir nochmals gesprochen, das war uns wichtig. Sie hatten uns ursprünglich eine kleine, sehr ruhige und erfahrene Eselin, Cacoon, geben wollen, aber nachdem ich erzählt hatte, dass meine Tochter reitet, und die andere Familie, die mit uns diese Woche gewandert ist, zwei kleinere Kinder hatte, hatten sie sich anders entschlossen. Es ist schade, dass wir nur zwei Tage mit Ravioli hatten, aber alles in allem hatten wir eine wunderschöne unvergessliche Woche, die wir gerne weiterempfehlen können!Gudula Bieber-Reynartz und Jessica Reynartz