Wenn uns jemand zuvor versichert hätte, dass es so problemlos und entspannt ablaufen würde, wir hätten es trotzdem nicht geglaubt.Eine Woche in den Vogesen mit unseren beiden Kindern einem originellen, ausreichend ausgestatteten Zigeuner Holzwagen (Roulotte) und unserer treuen und liebenswerten Comtois Kaltblutstute Ket Mie.Das alles bei herrlichem Sommerwetter, so stellt sich der liebe Gott die heile Welt vor.Nach der ersten Nacht im Roulotte auf der Station in Fontenois La Ville ging es dann gleich morgens um halb acht los. Wir holten die Pferde von der Koppel, putzten, schirrten gemeinsam auf und dann ging es zum Anspannen und ab auf die Piste. Nach ein paar Minuten Begleitung von Reto und Cedric hies es dann „Bonne route“ und wir waren zusammen mit unseren Weggefährten, einer Familie aus München, auf uns gestellt.Der Himmel ging auf, die Sonne fing an uns zuzulachen und wir absolvierten den ersten Tag völlig entspannt und souverän, bis wir an unserer ersten Station frühzeitig ankamen und nett empfangen wurden.Abends genossen wir dann in herzlicher Familienathmosphäre ein sehr gutes und reichhaltiges landestypisches Abendessen, ausschließlich mit Kost aus dem eigenen Garten.Auch die weiteren Tage verliefen perfekt mit gemütlichen Mittagspausen und Picknick in der Natur. Die Beschreibungen der Routen sind wirklich sehr gut, also keine Sorge, auch wenn der eine oder andere beschriebene Rastplatz am Mittag nicht so deutlich zu erkennen war, man ist komplett flexibel und sucht sich eben einen anderen netten Platz zum ausruhen. Trotzdem, daß die Tour 1 immer wieder auf mehr oder weniger befahrenen Straßen verläuft, bereitet der Verkehr keine Probleme. Besonders zu erwähnen sind die z.T. fast schon ausgestorbenen aber genau deshalb so reizenderen kleinen Orte die man immer wieder durchfährt, wo einem freundlich die Leute und Kinder zuwinken und eine gute Reise wünschen. Einmal hat uns sogar ein Junge mit dem Fahrrad ein Stück begleitet und sich von uns ziehen lassen, er hat dann sein ganzens Schulenglisch zusammengekratzt um mit uns einwenig zu reden, uns freundlich zugelächelt und ist dann weitergeradelt.Die Übernachtungsplätze sind sehr schön gelegen, ruhig, sauber und man kann die Tage immer wieder gemütlich bei gutem Essen und wirklich netten Leuten ausklingen lassen. Spät wurde es nie, denn wir waren doch sehr müde von den ganzen Eindrücken und der vielen Bewegung an der frischen Luft während der Tourabschnitte. Die Pferde sind gut mit Futter und Weidengang über die Nacht versorgt. Tagsüber sind wir für den nötigen Wasserhaushalt und das Wohlergehen unserer Vierbeiner verantwortlich, gerade an Steigungen sollte man die Pferde durch mitschieben unterstützten, sie danken es einem und es hält auch uns fit. Langeweile? Gibt es nicht, auch wenn diese Frage immer wieder von Freunden oder Bekannten zu Hause gestellt wird. Man hat genug zu tun und wenn nicht, dann tut man eben mal nichts und genau das ist soooooo klasse. Kein Zeitdruck, keine Medien, keine Telefonate, einfach nur den Moment und Frankreich genießen.Entschleunigung und Erholung pur. Und immer wieder das beruhigende Hufgeklapper, das Quietschen der Bremse, die schönen Aussichten und zufriedenen Gesichter der Mitreisenden. Wie gut ein frisch aufgebrühter Kaffe am Morgen bei Sonnenaufgang auf dem Kutschbock der Roulotte schmeckt ist unglaublich. Irgendwann kommt man dann wieder zurück nach Fontenois la Ville, und die Abendteuerreise neigt sich dem Ende. Es heißt Abschied nehmen von Pferd, Roulotte und einem unvergesslichen Erlebnisurlaub am Rande der Vogesen, mit netten Leuten und viel Spaß.Wir haben es genossen, uns wohl gefühlt und hatten einen ganz besonders erholsamen, abwechslungsreichen und intensiven Familienurlaub. Auch Dank unserer fleißigen und braven Stute Ket Mie. Merci beaucoup !!!Es war „Einfach“ wunderschön!